Geschichte des Gebäudes

Die eigentliche Errichtung des Fort Thüngen (Reduit mit Enveloppe) geht auf das Jahr 1732 zurück, als die Österreicher beschlossen, die Festung Luxemburg zu verstärken und auszubauen. Im Jahr 1836 und von 1859 bis 1860 wurde das Fort von den Preußen nochmals modernisiert, vergrößert und verstärkt. Das Fort Thüngen bildet zusammen mit dem Fort Olizy und dem Fort Parkhöhe den äußeren Gürtel der Grünewald-Front.

Vue aérienne du fort avant les travaux de restauration (© SSMN)

Heute ist das Fort Thüngen das einzige detachierte Fort, das noch auf dem Gebiet der ehemaligen Festung Luxemburg erhalten geblieben ist. Während ein Teil der oberirdischen Bauten zerstört wurde, blieben die unterirdischen Galerien fast vollständig erhalten.

Bis 1980 waren diese Galerien nur wenigen Eingeweihten bekannt. In diesem Jahr begannen die ersten Arbeiten zur Erschließung des Reduits Thüngen durch die DAC (Division Anti-Crise de l'ARBED) unter der Leitung von Jean-Pierre KOLTZ.

1990/1991 wurde das Fort vollständig freigelegt und man konnte das Ausmaß der Überreste erkennen.

1994 wurden die Altstadt und die Festungsanlagen der Stadt Luxemburg von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Seitdem sind die alten Festungsanlagen auf den Höhen des Grünewalds Teil der Pufferzone des Welterbes.

Am 5. Dezember 1996 verabschiedete die Abgeordnetenkammer zwei Gesetze zur Einrichtung eines Museums für Moderne Kunst (Musée d'Art Moderne) auf der Enveloppe und eines Festungsmuseums (Musée de la Forteresse) im Reduit von Fort Thüngen.

Das Gesetz vom 25. April 2003 über die Restaurierung und weitere Ausgestaltung bestimmter Teile der Festung Luxemburg ermöglichte, den Vauban-Rundweg anzulegen und bestimmte Teile des Reduits Thüngen auszubauen. Das Reduit wurde auf der Grundlage der Pläne von 1836/37 rekonstruiert. Der Wiederaufbau erfolgte nach den Vorschriften der internationalen Charta über die Konservierung und Restaurierung der Denkmäler und Kulturstätten, die 1964 in Venedig ausgearbeitet wurde. Eine breite Mauerwerksfuge trennt nun den historischen und den wiederaufgebauten Teil des Reduits voneinander.

Das Volumen der bisherigen Erdüberdeckung des Reduits wurde durch zusätzliche Räume ersetzt, wodurch mehr als 800 m2 nutzbare Fläche hinzukamen. Die aus modernen Materialien errichtete Plattform entspricht weitgehend den ursprünglichen Abmessungen. Die Treppe, die von der Ebene +1 auf die Plattform führt, wurde beim Wiederaufbau ergänzt.

Dernière mise à jour